Eine VMware-Appliance ist ein virtuelle Maschine (VM), auf dem sowohl ein Betriebssystem als auch eine oder mehrere Anwendungen vorinstalliert sind. Nach dem Start der VM (Gastsystem) auf einem realen Rechner (Hostsystem) in einer geeigneten Virtualisierungsumgebung stehen die auf dem Gast installierten Anwendungen zur Verfügung.
Die EBKuS-VM benötigt die VMware Virtualisierungsumgebung, die kostenlos für Windows und GNU/Linux erhältlich ist:
Am einfachsten ist die Verwendung des VMware Player. Für den Produktionseinsatz ist evt. der VMware Server besser geeignet, den ich aber noch nicht ausprobiert habe.
Die EBKuS-Installation setzt ihrerseits auf eine vorhandene VMware-Applicance auf:
Darauf ist Ubuntu Server 6.10 installiert (GNU/Linux). Eine grafische Oberfläche gibt es nicht. Der Resourcenverbrauch ist entsprechend gering.
Bei der Installation des VMware Player ist darauf zu achten, dass der Netzwerktyp bridged für die VM aktiviert wird. Ebenso muss im VMware Player immer bridged als Netzwerktyp eingestellt werden. Die VM erscheint dann als weiterer Rechner im lokalen Netzwerk.
Es muss nur das ZIP-Archiv entpackt werden. Darin befindet sich das Verzeichnis EBKuS-VM, u.a. mit folgenden Dateien:
Die VM wird gestartet, indem die Datei ebkusvm.vmx mit dem VMware Player ausgeführt wird:
Unix Kommandozeile:
$ vmplayer ebkusvm.vmx &
Windows: Doppelklicken auf ebkusvm.vmx
Die VM ist so konfiguriert, dass sie ihre IP-Adresse über einen vorhandenen DHCP-Server bezieht. Dies kann eine Weile dauern. Evt. erscheint der Login-Prompt der VM, bevor eine IP-Adresse zugewiesen ist.
Wenn man die Möglichkeit hat, ist es sinnvoll, den DHCP-Server der VM immer dieselbe IP-Adresse zuweisen zu lassen. Dies geschieht über einen Eintrag in die DHCP-Konfiguration, wobei einer Mac-Adresse eine fest IP-Adresse zugeordnet wird. Die Mac-Adresse des virtuellen Servers ist 00:0c:29:3f:e3:04.
Um eine statische IP-Adresse zuzuweisen, muss die Datei /etc/network/interfaces in der VM editiert werden.
Die dynamisch zugewiesene bzw. statische IP-Adresse erfährt man, indem man sich in die VM einloggt und ifconfig aufruft (mit eth0 assoziiert).
Nach der korrekten Installation und dem Start der VM muss auf dem Hostsystem ping SERVER funktionieren, wobei SERVER die IP-Adresse der VM ist oder ein korrekt konfigurierter Name für die VM.
Auf der VM sind drei EBKuS-Instanzen konfiguriert:
Die Instanzen werden automatisch beim Hochfahren gestartet und sind unter folgender URL ansprechbar:
https://SERVER/ebkus/INSTANZNAME/
SERVER ist entweder der Name oder die IP-Adresse der VM. Damit Name funktioniert, muss das DNS entsprechend konfiguriert sein, oder es muss einen Eintrag in /etc/hosts (Unix) bzw. c:\WINDOWS\system32\drivers\etc\hosts (Windows) geben.
Anmelden bei den EBKuS-Instanzen:
Das EBKuS-Handbuch findet man unter
Unix Benutzer/Passwort:
root root ebkus ebkus
Passwort ändern: auf der VM mit passwd
Mysql Benutzer/Passwort:
root <kein passwort> demo demo demo_berlin demo_berlin muster_efb muster_efb
Mysql-Passworte brauchen in der Regel nicht geändert zu werden, da der Mysql-Server ohnehin nur lokal angesprochen werden kann.
Samba Benutzer/Passwort (werden nur benötigt, wenn auf dem Hostsystem Shares eingebunden werden sollen):
ebkus ebkus root root
Passwort ändern: auf der VM mit smbpasswd. Danach /etc/init.d/samba restart ausführen. Unix-Passworte und Samba-Passworte sind unabhängig (kein unix password sync in der Samba-Konfiguration).
Grundsätzlich kann auf der VM nur mit der Kommandozeile gearbeitet werden, da keine grafische Oberfläche installiert ist.
Entweder man loggt sich direkt auf der virtuellen Konsole ein (die einzige Möglichkeit, solange das Netzwerk nicht funktioniert), oder man verwendet ssh.
Unix:
ssh -l ebkus SERVER
Windows: Das Programm putty.exe verwenden.
Das EBKuS Verzeichnis /home/ebkus und des Wurzelverzeichnis / der VM lassen sich als Netzlaufwerk auf dem Hostsystem einbinden (durch einen Samba-Server auf der VM, Sharename ebkus bzw. root):
Windows: Netzlaufwerk verbinden: \\SERVER\ebkus, \\SERVER\root
Unix Kommandozeile (geht nur, wenn Samba-Client installiert ist), z.B.:
mount -t smbfs -o 'username=ebkus,password=ebkus' //SERVER/ebkus /mnt/ebkus mount -t smbfs -o 'username=root,password=root' //SERVER/root /mnt/ebkus_root
Systemdateien (z.B. /etc/...) sollten nur über das Share root editiert werden, und Dateien unter /home/ebkus nur über das Share ebkus, da ansonsten Probleme im Zusammhang mit Datei-Ownership auftreten können (die sich aber auf der VM als root mit dem Befehlt chown beheben lassen).
Falls /home/ebkus bzw. / als Share auf dem Host eingebunden ist, kann natürlich jeder Editor auf dem Hostsystem verwendet werden.
Auf der VM selbst gibt es nur die text-basierte Editoren emacs, vi und nano. Nano ist vollständig selbstdokumentierend und daher am einfachsten, wenn man die anderen nicht kennt.
Die gesamte EBKuS-Installation findet sich beim Benutzer ebkus unter /home/ebkus:
Verzeichnisse (siehe Handbuch Kapitel 5.3):
Als Beispiel ist für die Instanz demo ein Cron-Job eingerichtet, der ein tägliches Backup der Instanzdaten in das Verzeichns /home/ebkus/backups stellt:
Die Log-Dateien der Instanzen (/home/ebkus/ebkus-3.3-install/ebkus/INSTANZNAME/INSTANZNAME.log) sind in das logrotate-Verfahren eingebunden:
/etc/logrotate.d/ebkus_INSTANZNAME
Log-Dateien werden insgesamt 12 Wochen aufbewahrt, ehe sie gelöscht werden.
Albrecht Schmiedel (atms@alibi.in-berlin.de)