EBKuS-3.3 Virtuelle Maschine für VMware

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VMware Applicance

Eine VMware-Appliance ist ein virtuelle Maschine (VM), auf dem sowohl ein Betriebssystem als auch eine oder mehrere Anwendungen vorinstalliert sind. Nach dem Start der VM (Gastsystem) auf einem realen Rechner (Hostsystem) in einer geeigneten Virtualisierungsumgebung stehen die auf dem Gast installierten Anwendungen zur Verfügung.

Die EBKuS-VM benötigt die VMware Virtualisierungsumgebung, die kostenlos für Windows und GNU/Linux erhältlich ist:

Am einfachsten ist die Verwendung des VMware Player. Für den Produktionseinsatz ist evt. der VMware Server besser geeignet, den ich aber noch nicht ausprobiert habe.

Die EBKuS-Installation setzt ihrerseits auf eine vorhandene VMware-Applicance auf:

Darauf ist Ubuntu Server 6.10 installiert (GNU/Linux). Eine grafische Oberfläche gibt es nicht. Der Resourcenverbrauch ist entsprechend gering.

Inbetriebnahme

VMware Player installieren

Bei der Installation des VMware Player ist darauf zu achten, dass der Netzwerktyp bridged für die VM aktiviert wird. Ebenso muss im VMware Player immer bridged als Netzwerktyp eingestellt werden. Die VM erscheint dann als weiterer Rechner im lokalen Netzwerk.

EBKuS-VM entpacken

Es muss nur das ZIP-Archiv entpackt werden. Darin befindet sich das Verzeichnis EBKuS-VM, u.a. mit folgenden Dateien:

  • ebkusvm.vmx: Eine Textdatei mit Parametern für VMware Player, die mit einem Editor bearbeitet werden kann.
  • ebkusvm.vmdk: Das virtuelle Laufwerk. Sämtliche Daten des virtuellen PC befinden sich in dieser Datei. Das Laufwerk hat virtuell 20GB, die aber physikalisch auf dem Hostsystem erst bei entsprechendem Bedarf anfallen.

VM starten

Die VM wird gestartet, indem die Datei ebkusvm.vmx mit dem VMware Player ausgeführt wird:

  • Unix Kommandozeile:

    $ vmplayer ebkusvm.vmx &
    
  • Windows: Doppelklicken auf ebkusvm.vmx

VM im Netzwerk

Die VM ist so konfiguriert, dass sie ihre IP-Adresse über einen vorhandenen DHCP-Server bezieht. Dies kann eine Weile dauern. Evt. erscheint der Login-Prompt der VM, bevor eine IP-Adresse zugewiesen ist.

Wenn man die Möglichkeit hat, ist es sinnvoll, den DHCP-Server der VM immer dieselbe IP-Adresse zuweisen zu lassen. Dies geschieht über einen Eintrag in die DHCP-Konfiguration, wobei einer Mac-Adresse eine fest IP-Adresse zugeordnet wird. Die Mac-Adresse des virtuellen Servers ist 00:0c:29:3f:e3:04.

Um eine statische IP-Adresse zuzuweisen, muss die Datei /etc/network/interfaces in der VM editiert werden.

Die dynamisch zugewiesene bzw. statische IP-Adresse erfährt man, indem man sich in die VM einloggt und ifconfig aufruft (mit eth0 assoziiert).

Nach der korrekten Installation und dem Start der VM muss auf dem Hostsystem ping SERVER funktionieren, wobei SERVER die IP-Adresse der VM ist oder ein korrekt konfigurierter Name für die VM.

Installierte EBKuS-Instanzen

Auf der VM sind drei EBKuS-Instanzen konfiguriert:

Die Instanzen werden automatisch beim Hochfahren gestartet und sind unter folgender URL ansprechbar:

https://SERVER/ebkus/INSTANZNAME/

SERVER ist entweder der Name oder die IP-Adresse der VM. Damit Name funktioniert, muss das DNS entsprechend konfiguriert sein, oder es muss einen Eintrag in /etc/hosts (Unix) bzw. c:\WINDOWS\system32\drivers\etc\hosts (Windows) geben.

Anmelden bei den EBKuS-Instanzen:

Das EBKuS-Handbuch findet man unter

VM-Server-Administration

Benutzer/Passworte

Unix Benutzer/Passwort:

root root
ebkus ebkus

Passwort ändern: auf der VM mit passwd

Mysql Benutzer/Passwort:

root <kein passwort>
demo demo
demo_berlin demo_berlin
muster_efb muster_efb

Mysql-Passworte brauchen in der Regel nicht geändert zu werden, da der Mysql-Server ohnehin nur lokal angesprochen werden kann.

Samba Benutzer/Passwort (werden nur benötigt, wenn auf dem Hostsystem Shares eingebunden werden sollen):

ebkus ebkus
root root

Passwort ändern: auf der VM mit smbpasswd. Danach /etc/init.d/samba restart ausführen. Unix-Passworte und Samba-Passworte sind unabhängig (kein unix password sync in der Samba-Konfiguration).

Einloggen

Grundsätzlich kann auf der VM nur mit der Kommandozeile gearbeitet werden, da keine grafische Oberfläche installiert ist.

Entweder man loggt sich direkt auf der virtuellen Konsole ein (die einzige Möglichkeit, solange das Netzwerk nicht funktioniert), oder man verwendet ssh.

Unix:

ssh -l ebkus SERVER

Windows: Das Programm putty.exe verwenden.

Shares

Das EBKuS Verzeichnis /home/ebkus und des Wurzelverzeichnis / der VM lassen sich als Netzlaufwerk auf dem Hostsystem einbinden (durch einen Samba-Server auf der VM, Sharename ebkus bzw. root):

  • Windows: Netzlaufwerk verbinden: \\SERVER\ebkus, \\SERVER\root

  • Unix Kommandozeile (geht nur, wenn Samba-Client installiert ist), z.B.:

    mount -t smbfs -o 'username=ebkus,password=ebkus' //SERVER/ebkus /mnt/ebkus
    mount -t smbfs -o 'username=root,password=root' //SERVER/root /mnt/ebkus_root
    

Systemdateien (z.B. /etc/...) sollten nur über das Share root editiert werden, und Dateien unter /home/ebkus nur über das Share ebkus, da ansonsten Probleme im Zusammhang mit Datei-Ownership auftreten können (die sich aber auf der VM als root mit dem Befehlt chown beheben lassen).

Dateien editieren

Falls /home/ebkus bzw. / als Share auf dem Host eingebunden ist, kann natürlich jeder Editor auf dem Hostsystem verwendet werden.

Auf der VM selbst gibt es nur die text-basierte Editoren emacs, vi und nano. Nano ist vollständig selbstdokumentierend und daher am einfachsten, wenn man die anderen nicht kennt.

EBKuS-Administration

Verzeichnisse

Die gesamte EBKuS-Installation findet sich beim Benutzer ebkus unter /home/ebkus:

Verzeichnisse (siehe Handbuch Kapitel 5.3):

  • Quellverzeichnis mit geringfügigen Modifikation ggü. EBKuS 3.3: /home/ebkus/EBKuS-3.3-ubuntu-mod
  • Installationsverzeichnis: /home/ebkus/ebkus-3.3-install
  • Homeverzeichnis: /home/ebkus/ebkus-3.3-install/ebkus
  • Backupverzeichnis: /home/ebkus/backups

Einrichten einer neuen EBKuS-Instanz

  1. Mit einem Texteditor die neue Instanz in die Konfigurationsdatei /home/ebkus/ebkus-3.3-install/ebkus/ebkus.conf eintragen.
  2. /home/ebkus/ebkus-3.3-install/ebkus/configure.py INSTANZNAME ausführen
  3. Apache neu starten: /etc/init.d/apache2 restart
  4. Instanz starten: /etc/init.d/ebkus_INSTANZNAME start

Löschen einer EBKuS-Instanz

  1. Instanz stoppen: /etc/init.d/ebkus_INSTANZNAME stop
  2. /home/ebkus/ebkus-3.3-install/ebkus/uninstall.py .. INSTANZNAME ausführen
  3. Mit einem Texteditor die gelöschte Instanz aus der Konfigurationsdatei /home/ebkus/ebkus-3.3-install/ebkus/ebkus.conf entfernen.

Backups

Als Beispiel ist für die Instanz demo ein Cron-Job eingerichtet, der ein tägliches Backup der Instanzdaten in das Verzeichns /home/ebkus/backups stellt:

  • crontab ansehen: crontab -l
  • crontab verändern: crontab -e

Log-Dateien

Die Log-Dateien der Instanzen (/home/ebkus/ebkus-3.3-install/ebkus/INSTANZNAME/INSTANZNAME.log) sind in das logrotate-Verfahren eingebunden:

/etc/logrotate.d/ebkus_INSTANZNAME

Log-Dateien werden insgesamt 12 Wochen aufbewahrt, ehe sie gelöscht werden.

Albrecht Schmiedel (atms@alibi.in-berlin.de)